Über 300 Einsätze leistete die Wehr von Montagabend bis Dienstagmorgen. Die Regenrückhaltebecken im Stadtgebiet konnten die Wassermassen der Regenfälle vielerorts nicht mehr halten. Das Ergebnis waren vollgelaufene Keller nahezu überall in Telgte und Westbevern.
"Wir hatten Keller, in denen das Wasser bis zu zwei Meter hoch stand", berichtete Sand. Zudem verzeichnete die Feuerwehr einen Blitzeinschlag, einige umgefallene Bäume und zwei durch einen Erdrutsch beschädigte Autos.
"Wir konnten nicht überall sein und haben teilweise quasi im Kreis gepumpt, um größere Schäden zu verhindern", so Sand. Dabei waren nicht nur die Feuerwehren aus Telgte und Westbevern im Einsatz. Auch Kameraden aus Westkirchen, Ennigerloh, Sassenberg und Füchttorf kamen Sand und seinem Team zur Hilfe.
Die Einsätze gestalteten sich schwierig, denn nicht nur die Kanalisation konnte die heftigen Regenfälle schon nach kurzer Zeit nicht mehr aufnehmen, auch die Regenrückhaltebecken liefen über. "Das passiert nur sehr selten", stellte Sand im Bezug auf die Vehemenz des Unwetters klar. Zwar habe es Telgte nicht so schlimm getroffen wie das nahe gelegene Oberzentrum Münster – im Kreis Warendorf sei man jedoch mit am härtesten getroffen worden, so Sand.
Viele Telgter halfen sich derweil selbst. Wasserschippen war angesagt. Im Baustoffhandel Telgte waren am Dienstagmorgen nur wenige Minuten nach Öffnung alle Tauchpumpen und Schläuche ausverkauft, bestätigte ein Angestellter. Allerdings erwartete das Geschäft noch am selben Tag Nachschub.
Unterwegs war nachts auch Ordnungsamtsleiter Thomas Riddermann. Gegen 0.30 Uhr wurde er von der Polizei informiert, dass ein Bereich der Alverskirchener Straße im Berdel in Höhe Hof Wietkamp überflutet war. Die Straße war bis 6 Uhr morgens gesperrt, der daneben liegende Fahrradweg war auch gestern Nachmittag noch unter Wasser und daher ebenfalls gesperrt.
Eine ähnliche Situation gab es zudem um 4 Uhr. Dieses Mal wurde die Strecke zwischen Westbevern-Vadrup und Ostbevern-Brock, ebenfalls wegen Überflutung, gesperrt. In den Morgenstunden konnte aber auch diese Sperrung aufgehoben werden, so Riddermann. "Das waren im Grunde kleinere Angelegenheiten", bilanzierte Riddermann, der sich im gleichen Atemzug für "den unermüdlichen Einsatz der Feuerwehr" bedankte.
Text und Bild: WN