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Hochwasserlage Weihnachten 2023   

Die Lage war voraussehbar. Der steigende Pegel der Ems und die dauernden Niederschläge forderten unseren Einsatz.


Bereitstellungsraum des THW bei hygi, Foto: THW Havixbeck

Bereitstellungsraum des THW bei hygi, Foto: THW Havixbeck

Foto: THW Havixbeck

Vorbereitungen ab dem 22.12.2023:

Auf Grundlage der Ereignisse in Warendorf und der Prognosen für Telgte wurden am Freitag vor Weihnachten die ersten 2000 Sandsäcke in Eigenregie gefüllt und gelagert. Die Telgter Einsatzkräfte wurden von Kräften aus Everswinkel und dem DRK Telgte unterstützt.

 

Heiligabend:

Nachdem am Freitag vor Weihnachten die ersten Vorbereitungen getroffen wurden, es am Samstag ruhig war, finden am Heiligen Abend passend zur Mittagszeit die ersten Einsätze an. Am Spielplatz Nähe Hagenkamp musste Oberflächenwasser abgepumpt werden, da es in ein angrenzendes Haus lief.

Weitere Einsatzstellen wurden dann am Immelmannweg, am Stadtgraben sowie am Schilde abgearbeitet, dort drohte das Wasser aus der Ems und dem Böhmerbach in Keller zu laufen. Die am Freitag vorbereiteten Sandsäcke kamen dabei zum Einsatz.

Schon hier zeigte sich der spätere Schwerpunkt der Einsätze. Von "Am Schilde" über "Am Stadtgraben", "Nachtigallengrund" bis zum "Immelmannweg" drohte das Emswasser bzw. das Wasser aus dem Böhmer Bach in die Keller zu laufen. Entweder direkt oder aber durch die Bodenplatte, womit ein Eingreifen der Feuerwehr dann nicht mehr möhlich war.

Sandsäcke wurden vom Kreis Warendorf zentral in Warendorf gefüllt und konnten dort abgeholt, bzw. abgerufen werden. Die erste Fuhre mit ca. 22 Paletten wurden dann Heiligabend abgeholt  und in Westbevern gelagert.

 

Erster Weihnachtstag:

 

Schwerpunkte waren wie schon geschrieben die Häuser am Nachtigallengrund und den beiden benachbarten Straßen.

Weiterhin musste im Laufe des Tages eine Hofstelle in der Bauernschaft Vechtrup mit einem Wall gegen das Emswasser geschützt werden. Auch die ersten Objekte in Westbevern Vadrup waren trockenen Fußes nciht mehr zu erreichen.

Weitere Sandsäcke wurden aus Warendorf geholt und auch durch ein Wechselladerfahrzeug aus Oelde von Warendorf nach Telgte transportiert.

Viele Bürger haben sich selber geholfen, und holten sich gefüllte oder ungefüllte Sandsäcke am Gerätehaus ab.

 

Zweiter Weihnachtstag:

In einer Lagebesprechung mit Bürgermeister Wolfgang Pieper und der Ordnungsamtsleiterin Tatjana Hansen wurde das weitere Vorgehen besprochen. Auch die Aufgaben für den "Stab für außergewöhnliche Ereignisse" (SAE) der Stadt Telgte wurde besprochen. Der SAE tagt täglich und koordiniert die Aufgaben der Verwaltung in der Lage.

Um eigene Einsatzkräfte zu entlasten waren Einsatzkräfte aus Oelde, Everswinkel und Sassenberg im Einsatz. Auch das THW und die DLRG Telgte wurden mit herangezogen.

Seit dem zweiten Weihnachtstag ist die Einsatzzentrale der Feuerwehr Telgte rund um die Uhr besetzt.

Das THW hat angefangen, eine provisorische Stromversorgung in den Straßen "Am Stadtgraben" und "Nachtigallengrund" aufzubauen, um bei einer notwendigen Stromabschaltung zumindest die Pumpen am laufen halten zu können.

Die DLRG hat sich im Museum Religio ein Bild von der Lage gemacht und kümmert sich ab dem 27. Dezember weiter um die Räumung des Kellers.

 

27. Dezember 2023:

Weiterhin ist das THW mit zahlreichen Kräften im Einsatz. Es wird ein Sandsacklagerplatz bei Osthues-Brandhove eingerichtet. Eine Führungsstelle hat das THW im Schulungsraum des Gerätehauses Alverskirchener Straße eingerichtet.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Telgte kümmern sich um das Auffüllen von Verpflegung und das Tanken der Fahrzeuge und Geräte. Die Lage im Stadtgebiet wird weiter kontrolliert.

Ab 15:00 Uhr wurden die freiwilligen Helfer und das THW durch Kräfte der Löschzüge Hoetmar und Freckenhorst sowie Westbevern unterstützt.

Die Kräfte des Löschzuges Telgte pumpten noch einen Keller leer nachdem der Baufachberater des THW einige Häuser im Gebiet Immelmannweg, Am Stadtgraben und Nachtigallengrund inspiziert hatte.

Für die Nacht bleibt die Einsatzzentrale der Feuerwehr Telgte sowie die Führungsstelle des THW im Gerätehaus Alverskirchener Straße besetzt.

 

28. Dezember 2023:

Die Lage stabilisiert sich bei sinkenden Pegelständen.

Das THW hat zwei mobile Pegelmessstellen in Telgte eingerichtet, die stündlich per E-Mail Messwerte liefern.

Vereinzelt mussten noch Keller ausgepumpt werden, der Baufachberater des THW kontrollierte weiter die Häuser im Bereich "Am Stadtgraben" bis "Immelmannweg".

Voraussichtilich zum Tagesende wird das THW den Kräfteansatz zurückfahren, an zwei Einsatzstellen werden aber über Nacht noch Kräfte vor Ort bleiben.

Auch die Einsatzzentrale der Feuerwehr sowie die Führungsstelle des THW im Gerätehaus Alverskirchener Straße wird nicht besetzt bleiben, aber im Bedarfsfall wieder in Minuten einsatzbereit sein.

Ansonsten werden die Wetterprognosen und Pegelstände beobachtet. 

 

weiterer Verlauf:

Es mussten bis zum Jahreswechsel noch der ein oder andere Einsatz gefahren werden, die Lage beruhigte sich aber von Tag zu Tag. Für 2024 ist eine genaue Aufarbeitung der Lage geplant, um Rückschlüsse für zukünftige Situationen ziehen zu können.

 

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