Mit strahlenden Gesichtern und voller Stolz feierte Westbevern am Samstag die Eröffnung des lange herbeigesehnten Feuerwehrgerätehauses. Mit einem Festakt wurde es eingeweiht und mit der Schlüsselübergabe offiziell an den Löschzug Westbevern übergeben. Unter den etwa 200 Gästen begrüßte Bürgermeister Wolfgang Pieper Feuerwehrkameraden und -kameradinnen auch aus den Nachbargemeinden, Nachbarn und Kommunalpolitiker.
Wolfgang Pieper eröffnete die Feierstunde mit einem Rückblick auf die lange Reise, die mit diesem Tag ein gutes Ende gefunden hat. Es war ein Moment der Einheit, der Zusammengehörigkeit und des unermüdlichen Einsatzes, der die Eröffnung dieses neuen Kapitels in der Geschichte der Feuerwehr Westbevern geprägt hat. Die Suche nach einem passenden Grundstück hatte sich äußerst schwierig gestaltet. Erst 2018 konnten die finalen Beschlüsse gefasst werden, nachdem die Standortsuche erfolgreich abgeschlossen war. Es vergingen weitere sechs Jahre, bis das Gerätehaus an der Westbeverner Straße unweit des 1967 errichteten Vorgängergebäudes fertiggestellt war.
„Diese neue Gerätehaus ist für Westbevern ein großes Geschenk."
Lutz Mahler, Wehrführer
Lutz Mahler, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Telgte, bezeichnete das neue Gerätehaus für Westbevern als ein großes Geschenk. Beim Blick ins neue Gerätehaus geriet der Wehrführer regelrecht ins Schwärmen. Es bietet Stellplätze für alle Einsatzfahrzeuge mit Waschhalle, einen Aufenthalts- und Schulungsraum, eine Werkstatt, Umkleide- und Sanitärbereiche für Frauen und Männer sowie Büros für die ehrenamtlichen Mitarbeiter. Vervollständigt wird das Gerätehaus durch die vollwertige Einsatzzentrale und eine Küche, die bereits während des Hochwassers vor vier Monaten ihre Funktionsfähigkeit unter Beweis gestellt hatte.
Das Gerätehaus ist zudem energieeffizient konzipiert. Eine Wärmepumpe, eine entsprechende Wärmerückgewinnung und solare Unterstützung beim Heizen gehören dazu. Ein 60-kW-Anhänger ist Bestandteil des Bauprojektes, wird jedoch erst zum Jahresende eintreffen. Lutz Mahler dankte allen Beteiligten und insbesondere den Feuerwehrkameraden aus Westbevern für ihr Engagement bei diesem wichtigen Bauprojekt.
Höchstmaß an Funktionalität
Die außergewöhnliche Architektur und Gestaltung des Feuerwehrstandortes beschrieb Architekt Dirk Betz vom Büro „Schnolake Betz Dömer Architekten“ aus Münster. Das in Holzrahmen-Bauweise aus geflammter Douglasie und mit einem begrünten Dach versehene Feuerwehrgerätehaus bietet ein Höchstmaß an Funktionalität. Die Fahrzeughalle ist als Schaufenster konzipiert und feuerwehr-rot gestrichen, um deutlich auf den Verwendungszweck hinzuweisen.
Löschzugführer Klaus Schulte bezeichnete die Einweihung des Gerätehauses als einen denkwürdigen Tag für die Feuerwehr und für die gesamte Gemeinde Westbevern. Er betonte die Freude und den Stolz aller Beteiligten sowie die Wertschätzung für diejenigen, die sich freiwillig den Gefahren aussetzen, um die Gemeinschaft zu schützen. Das neue Gerätehaus markiere einen Meilenstein in der Geschichte der Feuerwehr und sei ein zweites Zuhause für die Feuerwehrkameraden, ein Ort der Vorbereitung, Bildung und des Zusammenhaltes. Klaus Schulte dankte allen, die an diesem Projekt beteiligt waren. Er hob die Bedeutung des Gerätehauses für die Zukunft und Sicherheit der Gemeinde hervor.
Ein Grußwort stellvertretend für die Vereine in Westbevern überbrachte Bernd Hugenroth. Er warb dafür, dass sich die Jugend noch stärker bei der Feuerwehr engagieren möge und überreichte eine Spende für die Jugendförderung. Propst Dr. Michael Langenfeld und Pfarrer Frank Vortmeyer nahmen die Segnung vor. Propst Langenfeld bezeichnete das Westbeverner Feuerwehrgerätehaus als ein Symbol für Hilfsbereitschaft, die in der Bevölkerung herrsche.
Löschgruppenfahrzeug gesegnet
Gesegnet wurde an diesem Nachmittag auch das ersteigerte Löschgruppenfahrzeug LF 20/16, das am Standort Winkhaus untergebracht ist.
Am Eingang zum Parkplatz an der Grevener Straße thront ein beeindruckendes Kunstwerk, das eine Feuerwehrfrau zeigt: Dieser Alltagsmensch symbolisiert die herzliche Einladung an alle Mädchen und Frauen, sich dem Löschzug Westbevern anzuschließen, denn bislang sind dort ausschließlich Männer im Einsatz.
Text und Fotos: wn.de